Ideen zur Transformation und Weiterentwicklung der existierenden Stadträume
„3 x Ebertplatz“ zeigt Alternativen zu der im Masterplan anvisierten Neugestaltung des Platzes als ebenerdiger und einheitlicher Schmuckplatz auf.
Hier wird das Nebeneinander der vorhandenen Raumsituationen als Qualität und als Ansatz für eine Weiterentwicklung gesehen und in seinen Möglichkeiten skizziert.
Der Ebertplatz ist ein zentraler Platz in Köln und Bindeglied zwischen den Stadtteilen Agnesviertel und Eigelsteinviertel und der Rheinpromenade. Er wird seit langem nicht mehr als Aufenthaltsort und eher als Trennung denn als Verbindung zwischen den Stadtteilen wahrgenommen.
Der Wunsch nach Veränderungen an diesem Ort ist deshalb verständlich, muss aber nicht zwangsläufig ein „Zurück auf Anfang“ bedeuten. Der Ort kann vielmehr aus seinen vorhandenen Ressourcen heraus erneuert werden, mit weniger finanziellem wie materiellem Aufwand.
Nicht nur durch seine großmaßstäbliche Dimension ist der Ebertplatz einzigartig in Köln, sondern auch durch seine besondere Insellage innerhalb des Theodor-Heuss-Rings. Diese Charakteristik bietet Raum für vielfältige kulturelle Nutzungen und Aktivitäten, ohne Störpotenzial für Anwohner, im Gegensatz zu den kleinteiligen und dicht bewohnten Plätzen in näherer Umgebung (Eigelstein, Sudermannplatz).
Eine Neuordnung eröffnet die Möglichkeit, alternativ zu einem repräsentativen Platz über einen Ort nachzudenken, den eine heterogene, städtische Bevölkerung braucht.
Das Konzept „3 x Ebertplatz“ differenziert den bestehenden Stadtraum in 3 räumliche Ebenen mit jeweils unterschiedlichem Charakter, die vielfältige Nutzungen ermöglichen und den Ebertplatz zu einem lebendigen urbanen Ort machen:
PLATZ Durch die Umplanung der angrenzenden Verkehrsflächen wird die obere Platzebene vergrößert und es ensteht ein neuer Aufenthalts- und Wegraum, der die notwendige niveaugleiche Verbindung zwischen Agnesviertel und Eigelstein schafft.
HALLE Die oberirdische Verbindung eröffnet die Möglichkeit, den unterirdischen Durchgangsraum neu zu definieren. Die in den letzten Jahren bereits durch Kunsträume wiederbelebte Ebertplatzpassage kann so als überdachtes Aktionsfeld dauerhaft Bestand haben.
PARK Die vorhandenen Grünflächen werden erweitert und neu gestaltet. Die fussläufige Verbindung unterhalb der Niehler Straße zu der angrenzenden Parklandschaft des Theoder-Heuss-Rings bleibt erhalten.
Folgendes Zitat verdeutlicht die Intention des Projektes sehr treffend:
"Kernidee des Ermöglichen ist es, eine Vielzahl von Akteuren in die Gestaltung des städtischen Raumes aktiv ein zu beziehen. ... Anders als bei Tabula-Rasa-Planungen, die den kompletten Rückbau des Bestandes für die Neuplanung voraussetzen, stellen die bereits vorhandenen ‚Quellcodes’ eines brachgefallenen Geländes die wesentliche Grundlage für den Open-Source Urbanismus dar."
(aus dem Artikel ‚Open-Source Urbanismus', Autor: Urban Catalyst, Zeitschrift archplus 183, Mai 2007, ARCH+ Verlag GmbH)